Zu diesem Zweck hat die Personalleiterin der Tria Technologies GmbH, der Avnet Integrated Solutions GmbH, der Avnet Integrated Solutions IC GmbH und der Tria Systems GmbH den Gewerkschaftsbeauftragten der IG Metall den Zutritt zum Betrieb untersagt – obwohl sie das der IG Metall Freiburg zufolge gar nicht darf.
„Die Beschäftigten haben Grundrechte. Dazu gehört, dass sie mit ihrem Betriebsrat und ihren Gewerkschaftsbeauftragten sprechen dürfen. Das missachtet die Unternehmensleitung der Tria/Avnet grob. Sie fordert vom Betriebsrat, dass er mit ihr über Verschlechterungen von Entgelt, Arbeitszeit und anderen tariflich geregelten Fragen verhandeln soll, obwohl er das nach dem Gesetz weder kann noch darf. Sie droht ihm an, das zu erzwingen. Gleichzeitig versucht sie, den Beschäftigten den Zugang zu Information und Beratung zu versperren.“, so Norbert Göbelsmann, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Freiburg.
„Der Betriebsrat will in solchen wichtigen Fragen die Beschäftigten nicht übergehen, sondern alle anhören. Unter dem enormen Druck der Geschäftsführung hat der Betriebsrat für die Gespräche die Unterstützung der IG Metall-Geschäftsstelle angefordert. Wir haben unseren Besuch drei Tage vorher angekündigt und sind wie angekündigt am Montag um 13 Uhr zum Betrieb gekommen.
Aber die Geschäftsleitung will das blockieren und hat uns an der Tür aufgehalten und uns den Zutritt verwehrt. Sie hat gestern Vormittag behauptet, der Betriebsrat selbst dürfte auch keinen Betriebsrundgang mit Gesprächen mit den Beschäftigten durchführen, und gesagt, das wäre riskant für die Betriebsräte. Auf Nachfrage erklärte sie, dass sie und ihr Anwalt meinten, der Betriebsrat dürfte nicht in so einem großen Umfang mit den Beschäftigten reden. Außerdem hat sie an alle Beschäftigten geschrieben, der Betriebsrat dürfte die Betriebsversammlung am 18.09. nicht fortsetzen, und wer teilnehme, bekomme für die Zeit kein Arbeitsentgelt. All das zeigt keinen Respekt für die Beschäftigten und ihre Vertretung. Die Geschäftsleitung muss dringend ihre Linie überdenken. Wir gehen gerichtlich gegen diese krasse Missachtung der Rechte der Beschäftigten vor.“
Die Geschäftsleitung will den Beschäftigten künftig weniger Entgelt zahlen als nach Tarif. Durch eine Umfirmierung wurde die Avnet (vormals MSC Technologies in Freiburg auf der Haid, vormals Hellige) in vier Firmen aufgespalten. Die Avnet Integrated Solutions IC und die Tria Systems haben den Tarif bereits zurück. Als reine Produktionsgesellschaften sind sie aber wirtschaftlich auf die anderen Firmen und den Konzern angewiesen. In der Avnet Integrated Solutions und der Tria Technologies besteht das Unternehmen darauf, dass es keinen Tarif geben darf. Außer dem Willen der Unternehmensleitung hat die für Eschbach zuständige Geschäftsleitung des US-Konzerns dafür aber keine Gründe genannt.
Jetzt behauptet die Geschäftsführung, der Betriebsrat könnte und müsste diese Verschlechterungen mit ihr regeln. „Für die Beschäftigten und für uns gilt aber: Die Belegschaft der Tria und Avnet in Eschbach lässt sich nicht spalten. Sie wollen eine faire Teilhabe an dem, was sie erarbeiten, und sichere Arbeitsplätze für alle. Deshalb lassen wird uns unsere Rechte nicht nehmen.“, so Norbert Göbelsmann weiter.